Kevin Vennemann

deutscher Schriftsteller; wichtigstes Werk: "Nahe Jedenew"

* 1977 Dorsten/Nordrhein-Westfalen

Herkunft

Kevin Vennemann wurde 1977 in Dorsten/Nordrhein-Westfalen geboren.

Ausbildung

Nach Abschluss der Schule arbeitete V. als Totengräber, Fließbandarbeiter, Kellner, Aushilfslehrer für Deutsch und Englisch sowie als Hotelportier in Köln, Innsbruck und New York und studierte in Berlin Neue Deutsche Literatur, Neueste Geschichte und Judaistik.

Wirken

Bereits in verschiedenen Anthologien veröffentlichte V. Erzählungen und Essays. 2002 debütierte er mit dem melancholischen Erzählband "Wolfskinderringe", in dem es um verlassene, handlungsunfähige Männer geht.

Das Thema der Judenverfolgung steht im Mittelpunkt von V.s Romandebüt "Nahe Jedenew", das 2005 erschien. In einem fiktiven, vielleicht polnischen Dorf erleben die Ich-Erzählerin und ihre Zwillingsschwester das Ende ihrer Kindheit, als mit der deutschen Besatzung die Zweckgemeinschaft zwischen Juden und Katholiken zerbricht und sie die Ermordung ihrer Familie durch die Nachbarn miterleben müssen. Aus der Perspektive der Kinder schildert V. eindrucksvoll, wie schnell Nachbarschaft und Freundschaft in Feindschaft umschlagen kann. Die Fachkritik äußerte begeistertes als auch verwundertes Lob über diesen ersten "Kriegsroman einer neuen Generation", wie DIE ZEIT (12.1.2006) V.s Erstling charakterisierte. Insbesondere der nichtlineare Erzählstil, der vieles im Ungewissen lässt, und der besondere, virtuose Ton fanden ...